Stille Helden der Stadt.

Die Gesamtheit aller Bäume in einer Stadt wird Urban Forest genannt. Ein zusammenhängendes Gebilde, auch wenn sie nicht zusammenstehen. Jeder von ihnen leistet unbemerkt große Dienste für uns Stadtkinder. Wir von »the balcony®« geben dem Baum vor unserer Tür etwas zurück. Und das ist gar nicht so schwer.

Meist schenken wir ihnen zu wenig Aufmerksamkeit, dabei tun Stadtbäume so viel für uns. Denn eine grüne Stadt fördert die Gesundheit der Menschen, die darin leben: Bäume produzieren Sauerstoff, binden aber auch Staub und Kohlendioxid. Sie liefern zudem Schatten an heißen Tagen – diese Kühlung ist angesichts der Klimaerwärmung ein wichtiger Aspekt – und verschönern mit ihrer grünen Pracht das Stadtbild. 67.000 Straßenbäume stehen im Stadtgebiet Düsseldorf – wie angreifbar sie sind, hat der Pfingststurm Ela uns bewusst gemacht: 30.000 Bäume sind während des Unwetters im Sommer 2014 zerstört worden, weitere 24.000 Exemplare benötigen seither intensive Pflege.

Eine Patenschaft hilft und erhöht die Sensibilität

Aber die Bäume brauchen uns grundsätzlich: „Jeder einzelne Stadtbaum benötigt Schutz und Pflege, denn sie sind harten Bedingungen wie Hitze, Trockenheit, Abgasen und Streusalz ausgesetzt“, sagt Laura von Witzenhausen von der Wohllebens Waldakademie, einem Team aus Waldexperten und Waldexpertinnen. Eine prima Möglichkeit, den Bäumen vor der Türe etwas zurück zugeben ist eine Baumpatenschaft. Das ist gar nicht schwer: in Trockenzeiten wässern, die Baumscheibe von Müll und Unrat befreien und dem Gartenamt eventuelle Schäden melden.

Wassersäcke sorgen für eine regelmäßige und tiefe Bewässerung

»the balcony®« setzt sich schon seit einigen Jahren für den Erhalt des stark verletzten Baumes vor der Agentur am Fürstenwall 69 ein. Wir haben die kleine Grünfläche um den Spitzahorn von Unrat befreit, Heftzwecken von der Rinde entfernt und Wassersäcke angebracht, die wir in Trockenzeiten regelmäßig befüllen. Von Witzenhausen weiß um die Vorteile: „Sie geben das Wasser langsam an den Boden ab. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass dieses auch im Wurzelbereich ankommt.“

Zurückschneiden fügt den Bäumen tiefe Wunden zu

Der Spitzahorn, für den wir die Patenschaft übernommen haben, ist ein gutes Beispiel dafür, wie schwer es Straßenbäume haben. Damit Passanten und dem Verkehr keine Gefahr droht, werden Bäume mit toten Ästen häufig zurückgeschnitten. Doch die zugefügten Wunden machen die Pflanze schwächer und anfällig für den Befall von Pilzen und Bakterien. Im schlimmsten Fall stirbt der Baum dadurch komplett ab. Daher sind frühzeitige, kleine Eingriffe besser, als später zu große Äste entfernen zu müssen.

Ohne Bäume keine nachhaltigen Städte

Es gibt viel zu lernen über unsere Stadtbäume, die unbemerkt so viel Gutes für uns tun. Sie machen unser urbanes Leben grüner und helfen Städten und Gemeinden dabei, Ihre Klimaziele zu erreichen. Nicht zu vergessen bieten Sie Vögeln und Insekten einen Lebensraum und tragen damit zur Biodiversität bei. Zum Dank sollten wir sie beim Wachsen und Gedeihen unterstützen. Jeder von uns.

Buchtipp:
Das geheime Leben der Bäume von Peter Wohlleben (Ludwig Verlag)

Mehr zur Wohllebens Waldakademie:
https://www.wohllebens-waldakademie.de/